Lexikon

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Es gibt 9 Namen in diesem Verzeichnis, die mit dem Buchstaben D beginnen.
D

Datengrundlage / Kundenprofil
Die Datengrundlage eines Kundenprofils besteht aus den Informationen, die ein Finanzdienstleister über seinen Kunden erhebt, um Beratung und Betreuung zu individualisieren. Dazu zählen persönliche Daten, Vermögensverhältnisse, Risikobereitschaft, Anlageziele und Kenntnisse im Wertpapierbereich. Diese Daten sind Grundlage für Geeignetheitsprüfungen, Produktauswahl und regulatorische Pflichterfüllung. Ihre Aktualität und Vollständigkeit sind entscheidend für eine korrekte und gesetzeskonforme Beratung.

Datenschutzgrundverordnung (DSGVO)
Die Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) ist eine EU-weite Regelung zum Schutz personenbezogener Daten. Sie verpflichtet Unternehmen, Kundendaten nur rechtmäßig, zweckgebunden und transparent zu verarbeiten. Betroffene haben umfangreiche Rechte, etwa auf Auskunft, Berichtigung oder Löschung ihrer Daten. Für Finanzdienstleister bedeutet die DSGVO eine hohe Verantwortung bei der Datenverarbeitung – insbesondere im Hinblick auf Kundenprofile, Aufzeichnungen und elektronische Kommunikation.

Depotbank
Eine Depotbank verwahrt und verwaltet Wertpapiere für Kunden und sorgt für deren sichere Verwahrung, Verbuchung und Abwicklung. Sie übernimmt zentrale Aufgaben wie die Ausführung von Wertpapiertransaktionen, die Zins- und Dividendengutschrift sowie steuerliche Meldungen. Depotbanken sind streng reguliert und müssen organisatorische, technische und rechtliche Anforderungen erfüllen. Sie sind essenzieller Bestandteil des Wertpapiergeschäfts.

Depotübertrag
Ein Depotübertrag ist die Übertragung von Wertpapieren von einem bestehenden Depot zu einem neuen Depot bei einer anderen Bank oder Plattform. Dabei bleiben die Eigentumsverhältnisse bestehen; es handelt sich um eine technische Umbuchung. Der Vorgang kann einige Tage bis Wochen dauern und erfordert eine vollständige Erfassung aller Positionen. Ein Depotübertrag ist bei Anbieterwechseln oder Umstrukturierungen des Portfolios üblich.

Derivate
Derivate sind Finanzinstrumente, deren Wert von einem zugrunde liegenden Basiswert wie Aktien, Indizes, Rohstoffen oder Zinsen abhängt. Zu den bekanntesten Derivaten zählen Optionen, Futures, Swaps und Zertifikate. Sie dienen der Absicherung (Hedging), Spekulation oder Strukturierung von Portfolios. Derivate sind komplexe Produkte mit erhöhtem Risiko und unterliegen in Europa einer strengen Regulierung zum Schutz von Anlegern.

Digitale Signatur
Die digitale Signatur ist eine elektronische Form der Unterschrift, die zur Authentifizierung und Integrität von Dokumenten dient. Sie basiert auf kryptografischen Verfahren und stellt sicher, dass ein Dokument nicht nachträglich verändert wurde und von der richtigen Person stammt. Digitale Signaturen sind rechtlich anerkannt und kommen häufig in Verträgen, Kontoeröffnungen oder Compliance-Dokumenten zum Einsatz. Sie ermöglichen medienbruchfreie und rechtsverbindliche Geschäftsprozesse. Die Zeitstempel-Signatur zählt auch zu den digitalen Signaturen.

Digitale Vermögensverwaltung
Digitale Vermögensverwaltung beschreibt eine automatisierte Form der Anlageberatung und Portfolioverwaltung, die vollständig online erfolgt. Kunden beantworten standardisierte Fragen, auf deren Basis ein algorithmisch gesteuertes Portfolio zusammengestellt wird. Die Umsetzung, Überwachung und Anpassung des Portfolios erfolgt ohne aktive Mitwirkung eines Beraters. Digitale Vermögensverwalter unterliegen den gleichen gesetzlichen Anforderungen wie klassische Anbieter und bieten oft kostengünstige Einstiegsoptionen.

Diskretionäre Vermögensverwaltung
Bei der diskretionären Vermögensverwaltung, auch genannt Finanzportfolioverwaltung, überträgt der Kunde dem Vermögensverwalter eine umfassende Entscheidungsbefugnis über die Auswahl, Gewichtung und Umschichtung seiner Anlagen. Der Verwalter handelt eigenständig im Rahmen eines vorher festgelegten Mandats und Anlageziels. Diese Dienstleistung erfordert eine ausdrückliche vertragliche Vereinbarung und unterliegt strengen aufsichtsrechtlichen Vorgaben. Sie eignet sich insbesondere für Anleger, die ihre Anlagestrategie professionell steuern lassen möchten.

DSGVO (Datenschutzgrundverordnung)
Die Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) ist eine europaweit geltende Rechtsvorschrift, die den Schutz personenbezogener Daten und die Privatsphäre von EU-Bürgern sicherstellt. Sie verpflichtet Unternehmen zur Transparenz bei der Datenerhebung, zur Einholung von Einwilligungen und zur Einhaltung von Lösch- und Auskunftspflichten. Im Finanzsektor betrifft die DSGVO insbesondere die Verarbeitung von Kundendaten im Rahmen von Beratung, Onboarding und Depotführung. Verstöße können zu erheblichen Bußgeldern führen.