Lexikon

Alle | # A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z
Es gibt 12 Namen in diesem Verzeichnis, die mit dem Buchstaben F beginnen.
F

Family Office
Ein Family Office ist eine spezialisierte Organisation, die das Vermögen einer vermögenden Familie professionell verwaltet. Es bietet umfassende Dienstleistungen wie Vermögensstrukturierung, Nachfolgeplanung, Steueroptimierung und Investmentmanagement. Man unterscheidet zwischen Single Family Offices (für eine Familie) und Multi Family Offices (für mehrere Familien). Family Offices agieren oft unabhängig und verfolgen einen langfristigen, generationsübergreifenden Ansatz. Teilweise besitzen FOs eigene Lizenzen, oftmals agieren MFOs unterhalb eines Haftungsdachs.

Financial Planning
Financial Planning ist ein ganzheitlicher Planungsansatz, bei dem die finanzielle Situation eines Kunden analysiert und eine auf langfristige Ziele ausgerichtete Strategie entwickelt wird. Dabei werden Themen wie Vermögensstruktur, Altersvorsorge, Liquidität, Steuern und Nachfolgeplanung einbezogen. Der Prozess wird meist von einem zertifizierten Finanzplaner begleitet. Ziel ist es, finanzielle Entscheidungen fundiert, transparent und vorausschauend zu gestalten.

Finanzanlagenvermittlungsverordnung (FinVermV)
Die FinVermV ist eine Verordnung, die konkrete Anforderungen an Finanzanlagevermittler nach § 34f GewO stellt. Sie regelt unter anderem die Pflicht zur Geeignetheitsprüfung, zur Dokumentation von Beratungsgesprächen, zur Offenlegung von Provisionen sowie zur Weiterbildung. Ziel ist ein hoher Standard im Verbraucherschutz und eine bessere Vergleichbarkeit mit regulierten Finanzdienstleistern. Verstöße gegen die FinVermV können zu Bußgeldern oder zum Entzug der Erlaubnis führen.

Finanzanlagevermittler
Ein Finanzanlagevermittler ist eine Person oder ein Unternehmen, das gewerbsmäßig Finanzanlagen wie Fondsanteile oder Beteiligungen vermittelt, ohne selbst als Kredit- oder Wertpapierinstitut zugelassen zu sein. Voraussetzung ist eine Erlaubnis nach § 34f Gewerbeordnung (GewO) sowie die Eintragung ins Vermittlerregister. Finanzanlagevermittler unterliegen bestimmten Informations-, Beratungs- und Dokumentationspflichten. Sie müssen ihre Kunden über Risiken, Kosten und Produktdetails aufklären. Link: https://www.ihk.de/darmstadt/produktmarken/gruendung/anlagevermittlung/finanzanlagenvermittler/finanzanlagenberater-2564286

FinTech
FinTech steht für „Financial Technology“ und beschreibt Unternehmen, die mit digitalen Technologien neue, effizientere Finanzdienstleistungen entwickeln und anbieten. Dazu gehören unter anderem Zahlungsdienste, Robo-Advisor, digitale Banken und Blockchain-Anwendungen. FinTechs gelten als Innovationstreiber in der Finanzbranche und fordern etablierte Anbieter heraus. Ihre Geschäftsmodelle unterliegen je nach Tätigkeit den regulatorischen Anforderungen von BaFin, KWG, WpIG oder ZAG.

FMA Österreich
Die Finanzmarktaufsicht (FMA) ist die zentrale Aufsichtsbehörde für den österreichischen Finanzmarkt. Sie überwacht Banken, Versicherungen, Wertpapierdienstleister, Fonds und Pensionskassen, aber auch Wertpapiervermittler und vertraglich gebundene Vermittler. Die FMA setzt österreichisches und europäisches Finanzmarktrecht durch, erteilt Zulassungen und führt Vor-Ort-Prüfungen durch. Sie kooperiert eng mit europäischen Aufsichtsbehörden wie der ESMA und trägt zur Stabilität und Integrität des Finanzsystems in Österreich bei. Link: https://www.fma.gv.at/

Fonds
Ein Fonds ist ein Investmentvehikel, das das Kapital vieler Anleger als Sondervermögen bündelt und dieses gemäß einer festgelegten Anlagestrategie in verschiedene Vermögenswerte investiert. Anleger erwerben Anteile am Fondsvermögen und profitieren anteilig von dessen Wertentwicklung. Fonds bieten Diversifikation, professionelle Verwaltung und transparente Strukturen. Es gibt unterschiedliche Arten, etwa Aktienfonds, Rentenfonds oder Mischfonds, die jeweils spezifische Chancen und Risiken aufweisen.

Fondsgesellschaft
Eine Fondsgesellschaft ist das Unternehmen, das einen oder mehrere Investmentfonds auflegt, verwaltet und administrativ betreut. Sie ist verantwortlich für das Portfoliomanagement, die Einhaltung regulatorischer Vorgaben und die Veröffentlichung gesetzlich vorgeschriebener Informationen. In Deutschland benötigen Fondsgesellschaften eine Zulassung als Kapitalverwaltungsgesellschaft (KVG). Sie arbeiten eng mit Depotbanken, Fondsmanagern und Vertriebspartnern zusammen.

Fondsgründung
Die Fondsgründung bezeichnet den formalen Prozess der Schaffung eines Investmentfonds. Dazu gehören die Festlegung der Anlagestrategie, die Wahl der Rechtsform, die Auswahl von Fondsmanager, Depotbank und Verwaltungsgesellschaft sowie die Genehmigung durch die zuständigen Aufsichtsbehörden. Die Gründung erfordert ein detailliertes Fondsprospekt und unterliegt klaren regulatorischen Anforderungen. Ziel ist es, ein rechtssicheres und marktfähiges Anlageprodukt zu schaffen. Die Auflage eines Whitelabel-Fonds ist durch Zusammenarbeit mit einem Haftungsdach möglich.

Fondsmanager
Ein Fondsmanager ist eine Person oder ein Team, das für die aktive Verwaltung eines Investmentfonds verantwortlich ist. Zu den Aufgaben zählen die Auswahl und Gewichtung der Anlagen, das Risikomanagement und die Umsetzung der Anlagestrategie. Fondsmanager handeln im Interesse der Anleger und orientieren sich an gesetzten Benchmarks und Anlagezielen. Sie verfügen über fundierte Marktkenntnisse und analysieren laufend wirtschaftliche und geopolitische Entwicklungen.

Fondsvertrieb
Der Fondsvertrieb bezeichnet den Verkauf von Fondsanteilen an Endkunden oder institutionelle Anleger durch Banken, Vermittler (Finanzanlagevermittler; vgV) oder Plattformen. Er erfolgt entweder im Rahmen einer Anlageberatung, einer reinen Vermittlung oder über Direktvertriebswege. Der Vertrieb unterliegt umfangreichen gesetzlichen Anforderungen, insbesondere zu Informationspflichten, Produktauswahl und Interessenkonflikten. Ziel ist ein transparenter und anlegergerechter Zugang zu Fondsprodukten.

Fullturn Trade
Ein Fullturn Trade beschreibt eine komplette Kauf- und anschließende Verkaufsbewegung innerhalb eines Anlageportfolios. Es handelt sich dabei um eine vollständige Umschichtung einer Position, bei der sowohl Transaktionskosten für den Kauf als auch für den Verkauf anfallen. Fullturns werden in der Performanceanalyse, der Kostenbetrachtung und beim Portfoliomanagement berücksichtigt. Eine hohe Umschlaghäufigkeit kann auf aktives Management oder kurzfristige Strategien hindeuten.