Lexikon

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Es gibt 9 Namen in diesem Verzeichnis, die mit dem Buchstaben I beginnen.
I

Identitätsprüfung
Die Identitätsprüfung dient der sicheren Feststellung der Identität einer natürlichen oder juristischen Person im Rahmen gesetzlicher Vorgaben, etwa nach dem Geldwäschegesetz. Sie erfolgt durch Vorlage eines gültigen Ausweisdokuments und kann persönlich, per PostIdent oder über Video-Ident erfolgen. Finanzdienstleister sind verpflichtet, die Identität jedes Neukunden vor Aufnahme der Geschäftsbeziehung eindeutig zu verifizieren. Die Prüfung schützt vor Betrug und Geldwäsche. Link: https://www.gesetze-im-internet.de/gwg_2017/__11.html

Informationspflichten
Informationspflichten bezeichnen gesetzlich vorgeschriebene Anforderungen, Kunden vor, während und nach einer Finanzdienstleistung bestimmte Informationen bereitzustellen. Dazu gehören Angaben zu Kosten, Risiken, Interessenkonflikten, Produkten und zum Dienstleister selbst. Ziel ist es, dem Kunden eine informierte Entscheidung zu ermöglichen und Transparenz im Beratungsprozess sicherzustellen. Die Missachtung dieser Pflichten kann zivilrechtliche und aufsichtsrechtliche Konsequenzen haben.

Inhaberkontrollverfahren
Das Inhaberkontrollverfahren ist ein gesetzlich vorgeschriebener Prüfprozess durch die Aufsichtsbehörden (z. B. BaFin), der bei geplanten Beteiligungserwerben an regulierten Finanzunternehmen durchzuführen ist. Es dient der Beurteilung der Zuverlässigkeit, fachlichen Eignung und finanziellen Solidität des Erwerbers. Ziel ist es, die Integrität und Stabilität des Finanzmarkts zu wahren. Das Verfahren ist bei Überschreiten bestimmter Schwellenwerte zwingend einzuleiten. Link: https://www.bafin.de/DE/Aufsicht/BankenFinanzdienstleister/Inhaberkontrolle/inhaberkontrolle_node.html

Interessenkonflikt
Ein Interessenkonflikt liegt vor, wenn ein Finanzdienstleister eigene wirtschaftliche Interessen oder die Interessen Dritter über die des Kunden stellt. Typische Beispiele sind provisionsbasierte Vergütungen, Beteiligungen an Produktanbietern oder Vertriebsanreize. Gesetzliche Vorgaben verlangen, dass solche Konflikte identifiziert, vermieden oder transparent offengelegt werden. Ziel ist es, die Unabhängigkeit der Beratung und das Vertrauen der Kunden zu sichern.

Introducing Broker
Ein Introducing Broker ist ein Vermittler, der Kunden an einen lizenzierten Broker weiterleitet, selbst jedoch keine eigene Handelsabwicklung vornimmt. Er übernimmt die Kundenakquise, Betreuung und Beratung, während der Vertrag direkt mit dem ausführenden Broker geschlossen wird. Das Modell erlaubt es, ohne eigene Handelsinfrastruktur am Markt aktiv zu sein. Vergütet wird der Introducing Broker meist über Provisionen oder Serviceentgelte.

Investment as a Service
Investment as a Service (IaaS) beschreibt ein Geschäftsmodell, bei dem Drittdienstleister vollständige Investmentprozesse – von der Portfolioerstellung über das Risikomanagement bis zur Berichterstattung – als modulare Dienstleistung anbieten. Anbieter von IaaS stellen APIs, regulatorische Infrastruktur und verwaltete Produkte zur Verfügung. Die Lösung richtet sich an FinTechs, Plattformen oder Banken, die ohne eigene Lizenz Investmentlösungen integrieren möchten.

Investment-API
Eine Investment-API ist eine technische Schnittstelle, über die externe Systeme auf Funktionen und Daten einer Investmentplattform zugreifen können. Sie ermöglicht beispielsweise die Abfrage von Portfoliodaten, das Auslösen von Trades oder die Integration regulatorischer Prozesse. APIs sind Grundlage für automatisierte, digitale Investmentlösungen und ermöglichen eine schnelle Skalierung. Ihre Nutzung erfordert klare Sicherheits- und Datenstandards.

Investmentberatung
Die Investmentberatung umfasst die individuelle Empfehlung von Finanzinstrumenten auf Basis der persönlichen Situation und Ziele des Kunden. Sie ist eine regulierte Wertpapierdienstleistung und unterliegt strengen Anforderungen an Qualifikation, Dokumentation und Transparenz. Vor jeder Empfehlung muss eine Geeignetheitsprüfung durchgeführt werden. Ziel ist es, dem Kunden Produkte anzubieten, die zu seinem Bedarf und Risikoprofil passen.

Investmentprodukte
Investmentprodukte sind strukturierte Finanzinstrumente, die Anlegern die Möglichkeit bieten, in verschiedene Vermögenswerte wie Aktien, Rohstoffe oder Zinsen zu investieren. Sie reichen von klassischen Fonds und ETFs bis hin zu Zertifikaten, Derivaten oder tokenisierten Produkten. Je nach Struktur können sie unterschiedliche Chancen, Risiken und Laufzeiten aufweisen. Der Vertrieb dieser Produkte unterliegt umfangreichen gesetzlichen Anforderungen.